steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

25 Jokkmokk – Kalixälven (laaparanturvaara)

Wetter: bewölkt, teils Regen, sehr windig, kühl
Tageskilometer: 151
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 2551
Tages-Fahrzeit :8:51 h
Gesamte Fahrzeit: 127:51 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,1km/h
Tageshöhenmeter: 1404
Gesamt Höhenmeter: 21095
Maximalpuls: 150
Durschnittliche Pulsfrequenz: 127

Gestärkt vom gestrigen Rentiersteak (sehr lecker) mache ich mich auf den Weg Richtung Norden. Nachdem es gestern traumhaft schön war, hat sich das Wetter über Nacht geändert und es ist bewölkt und kühl. Vor allem aber windig.

Der Wind kommt aus dem Norden, das ist genau die Richtung in die ich fahre. Und die heute erreichten 150 Kilometer sind tatsächlich schwer erkämpft. Und zwar nicht Kilometer für Kilometer, sondern Meter für Meter. Selbst bergab muss ich schwer kämpfen, da der Wind einfach zu stark ist. Manchmal geht die Straße ein Stück ostwärts, dann geht es auf einmal ein paar hundert Meter richtig gut, aber schon an der nächsten Kurve ist das wieder vorbei.
Obwohl, ich schwer zu kämpfen habe, habe ich das erste mal so ein bisschen Abstand gefunden, die Distanz, die man ja gerade im Urlaub sucht, um die Akkus wieder aufzuladen und frische Ideen zu bekommen. Es ist einfach total geil, wenn einem bewusst wird, dass man eben mit dem Fahrrad durch Lappland fährt. (Ok, für den Sami der gerade mit dem Rad zur Arbeit fährt, kommt das vielleicht nicht so rüber…).

Das Land versucht sich von seiner bedrohlichen Seite zu zeigen, dunkle Wolken, Regenschauer, graue Schwaden an den Berghängen, auf denen noch teilweise Schnee liegt, aber es will ihm nicht recht gelingen. Zu schön ist es, und nach fast jeder Steigung die man überwunden hat, zeigt sich ein neuer faszinierender Anblick. Obwohl es keine “spektakulären” Szenerien gibt, bekommt man doch mehr von der Natur zu spüren als man sich das zunächst vorstellt. (im Falle des Gegenwindes mehr als mir lieb ist)

In Gällivare, dass ich nach 95 harten Kilometern erreiche gibt’s wenig zu sehen. Dafür Smörgas im einzigen Laden der überhaupt aufhat. Der anschließende Cafe Latte ist recht grausam wie ungefähr 60% von denen, die ich bisher in Schweden getrunken habe. Ich stelle mir einfach vor es wäre einer von Anna’s besten Cappucinos (die in Wahrheit eigentlich italienische Milchkaffe sind, aber bitte sagt’s ihr nicht).
Hier zu übernachten habe ich keine Lust und auch die 100 steht noch nicht, also fahre ich weiter, zunächst ein Stück nach Osten fast ohne Gegenwind, herrlich, aber leider nur so 10 Kilometer, dann geht’s wieder kämpfend im Schneckentempo weiter. Ab jetzt geht es auch teilweise recht ordentlich bergan, so dass am Ende fast neun Stunden harter Kampf gegen die Mächte der Natur zu buche stehen, naja so ähnlich jedenfalls…

Man sieht den Wind auf den Bildern nicht 😉

Zwischendurch treffe ich noch einen anderen Reiseradler, der von Kiruna kommt, wir plaudern kurz und tauschen unsere Adressen aus für die nächste gemeinsame Tour. Ist eigentlich erst der zweite Fernreiseradler den ich getroffen habe, ich habe vor Gävle mal ein Pärchen überholt, die waren aber extrem langsam und haben sich gerade gestritten, und dann war da noch ein Däne, der bis Alta geflogen ist, und dann vom Nordkap durch Schweden wieder zurück fährt.

Wie auch immer, an einem kleinen Parkplatz so ca. 70 km vor Kiruna, wo auch ein paar Wohnmobile parken habe ich mein Zelt aufgeschlagen und werde mich jetzt für einige Stunden in den Schlafsack kuscheln.

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