steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Materialtest im Ötztal

Heute gab es einen ersten Kurztest für die Schuhe und die Knie.

Auch wenn ich am Samstag den Alpenbrevet fahren will, und eigentlich jedes Risiko vermeiden will, so muss ich doch die Gelegenheit nutzen, dass ich hier in Sölden, in den Alpen, nach dem Ötztaler Radmarathon ein paar Tage verbringe um mir die lange Rück- und Wiederanreise nach Deutschland und zurück in die Schweiz zu ersparen.

So fahre ich mit der Gaislachkogelbahn hinauf auf 3058 Meter. Die Aussicht auf der Mittelstation war ja schon super, aber hier ganz oben auf dem Gaislachkogel ist die Aussicht schon atemberaubend.

Man kann ins Rettenbachtal auf die Gletscherstraße blicken, auf der ich mich schon sehr gequält habe, denn die ist für jeden Radfahrer eine echte Herausforderung. Diesen Blick von hier oben genieße ich dagegen sehr.

Aber wenn man von der Bahnstation auf die andere Seite geht kann man ins Venter Tal schauen, ein fantastischer Ausblick. Viel mehr noch beeindruckt aber die gesamte Bergkulisse mit den ganzen 3000er Gipfeln, viele davon über 3500 Meter hoch.

Das fantastische Wetter, der strahlend blaue Himmel tut sein Übriges dazu. Es gibt eine Aussichtsplattform von der man das spektakuläre Panorama genießen kann.

Höhe kann man einfach durch nichts ersetzen als durch noch mehr Höhe, um einen Autofahrer Spruch zu missbrauchen. Mit dem Rennrad kann man sowas nur am Pico Veleta erleben, wo man bis auf über 3000 Meter hinauffahren kann.

Nachdem ich mich einigermaßen satt gesehen habe an diesem fantastischen Alpenpanorama, gehe ich ein Stück talwärts am, leider geschlossenen, Restaurant vorbei auf einen kleinen Vorgipfel.

Von dort führt ein „roter“ Bergwanderweg hinab zunächst zum Gaislacher See und, wenn man will, hinunter zur Mittelstation der Bergbahn. Eine gute Gelegenheit die Schuhe mal zu testen.

Und die erweisen sich wirklich als Volltreffer. Das Profil hält einen auch in losem Geröll, die Sohle steckt auch fiese, spitze Felsbrocken weg, Fuß und Gelenk sind sicher geführt, so soll es sein. Auch fühlen sich meine Füße wohl, nichts drückt.

So bewege ich mich dafür, dass ich zum ersten mal seit vielen Jahrzehnten zu Fuß in den Bergen unterwegs bin ganz flott.

Ich merke schon, dass die Knie bergab ordentlich belastet werden. Das ist ja auch meine größte Sorge für den Basecamp Trek, dass die Knie bergab versagen und ich irgendwann abbrechen muss.

Aber auch wenn es sich anders anhört, dass Knarzen kommt zum Glück von den noch neuen Schuhen.

Ich komme trotz angenehmer Temperaturen ganz schön ins Schwitzen. Bis zum See sind es so gut 350 Höhenmeter. Da ich nur ein einfaches Baumwolle T-Shirt anhabe und einen Bürorucksack von Samsonite bin ich komplett durchgeschwitzt als ich unten am See ankomme, so verweile ich nur eine Minute und gehe dann den gleichen Weg wieder zurück bergauf.

Eigentlich dachte ich, berghoch ist einfacher, da meine Knie diese Belastung besser wegstecken, aber das ist dann doch deutlich anstrengender als bergab. Trotzdem bin ich letztlich etwas schneller, weil ich da nicht so nachdenken muss wo ich hintrete.

Schade nur, dass ich keinen Pulsmesser dabei habe. Für einen Regenerationstag ist die Belastung vor allem für die Beine schon grenzwertig, auch wenn es natürlich nicht so lange dauert. Aber passt schon…

Im Aufstieg merke ich schon, dass ich meine Schuhe noch richtig einlaufen muss. Beim Trek werde ich pro Tag mindestens fünf Stunden laufen, da wären Blasen wirklich unangenehm. Aber prinzipiell passt schon mal alles ganz gut. Offensichtlich habe ich Hanwag-Füße.

Nach meinem kurzen Wanderabenteuer fahre ich hinunter zur Mittelstation, gönne mir ein Mittagessen mit Kaiserschmarrn als Nachtisch, und fahre dann ganz hinunter und gehe zurück ins Hotel um einen ausgiebigen Mittagsschlaf zu machen. Wandern macht müde.

 

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