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Ultracycling und Alpenpaesse

Akklimatisationsphase Wüste Tag 1

Nachdem ich am Samstag gut in Oceanside angekommen bin und meine beiden Radkoffer und den Koffer auf’s Zimmer geschleppt habe war ich schon ziemlich platt. Der Flug war zwar ok, am Flughafen war ich als Einzelreisender mit den beiden Radkoffern eine Attraktion, aber dann anderthalb Stunden bei der Autovermietung Schlange stehen und anschließend in LA im Stau, das macht doch müde. Jetzt in der Saison ist doch deutlich mehr los als im März.

Den Sonntag habe ich aber dann genutzt um schon mal grundlegende Sachen für das Followcar zu besorgen, einen Mindestgrundstock an Ensure, Schubfächer und Boxen für die Radklamotten und das Werkzeug, Kühlbox usw. So bin ich den ganzen Tag herumgefahren, bei verschiedenen Walmarts, Best buy usw.

Ordnung soll helfen die Pausen effektiv zu gestalten.

Ordnung soll helfen die Pausen effektiv zu gestalten.

Für den Pier bzw. das Meer habe ich mir nur eine Minute genommen. Irgendwie berührt es mich nicht so. Mich interessiert momentan mehr ob ich die Unterhemden alle in eine Box packe oder nach Einsatzbereich sortiert, also z.Bl kühl, normal, Hitze.

Pier_Oceanside

Pier in Oceanside

Geschlafen habe ich die beiden Nächte in Oceanside so jeweils ca. 5 Stunden. Diesmal merke ich die Zeitumstellung doch etwas.

Heute morgen ging es dann aber endlich in die Wüste. Nach einem leckeren Frühstück in einer kleinen Bakery am Coast Highway bin ich mit dem Chrysler Town & Country in Richtung Süden aufgebrochen.

Der Cappuccino ist natürlich koffeinfrei...

Der Cappuccino ist natürlich koffeinfrei…

Im Radio ist ein Classic Rock Sender eingestellt, bei „Renegade“ von Styx cruise ich in Richtung San Diego, es gibt schlimmeres.

Ich fahre aber nicht bis San Diego rein, sondern dann auf die 8 in Richtung Osten. Mein Ziel heißt Brawley. Es hätte auch kürzere Strecken dorthin gegeben, aber der Chrysler ist vollgepackt mit den frisch bestückten Schubfachboxen, ich habe diese aber noch nicht befestigt. Das müssen wir zusammen machen, damit die Followcarbesatzungen selbst entscheiden können wie sie sich das einrichten wollen, und über die 8 war es schlicht nicht so kurvig wie über die 78.

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So komme ich zur Besichtigung einer neuen Strecke, und auch diese ist landschaftlich spannend (jedenfalls als die Strecke nach Osten dreht). Es dauert eine ganze Weile bis ich mich der Wüste nähere (ca. 200 km), aber dann steigt die Temperatur auf dem Außenthermometer des Autos immer mehr an, bis es mittlere 90er Werte anzeigt. Das sind natürlich Fahrenheit. In Celcius liegt die Temperatur in den niedrigen 30ern.

In Brawley angekommen schleppe ich erst mal wieder das ganze Gepäck auf’s Zimmer. Zwar habe ich alles schön sortiert, habe aber jetzt natürlich 15 Behälter mehr. Da ich hier jetzt mindestens vier Nächte bleibe, kann ich nun endgültig alles auspacken, auch das zweite Fahrrad. Zusammenbauen werde ich es aber erst morgen.

Platz genug bietet das Zimmer:)

Platz genug bietet das Zimmer:)

Hungrig geworden vom Schleppen gehe ich dann  zu Fuß die Straße runter um ein Restaurant zu finden. Es ist schon recht warm, geht aber noch. Die Sonne knallt aber ganz gut. Trotzdem nehme ich eine dicke Fleecejacke mit, denn in den Hotels und Restaurants wird die Klimaanlage auf gefühlte minus 5 Grad C eingestellt. Die Gefahr sich hier zu erkälten ist sehr groß, und das will ich natürlich unbedingt vermeiden.

Ich finde auch ein brauchbares Restaurant, mit meiner Jacke wirke ich etwas exotisch, aber die minus 5 sind nicht gefühlt, sondern echt…

Brawley wirkt an manchen Stellen etwas abgerissen. Vielleicht liegt es auch an der Hitze die hier meist herrscht, da hat niemand Lust zu renovieren. Allerdings sieht es in einigen amerikanischen Kleinstädten die wir im März kennengelernt haben durchaus ähnlich aus.

Warum sollte jemand dieses Stück Land kaufen?

Warum sollte jemand dieses Stück Land kaufen?

Die scheinen schon länger da geparkt zu sein

Die scheinen schon länger da geparkt zu sein

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Nach dem Mittagessen, kurzer Ruhepause und etwas einkaufen im hiesigen Walmart gibt es dann die erste Radeinheit. Mittlerweile ist es schon recht spät.

Auf dem Rad fühle ich mich aber gleich wohl. Die Temperatur ist völlig problemlos, es ist einfach viel zu kalt. Nach einem besonders heißen April und Maianfang ist es momentan etwas unterdurchschnittlich warm hier. Niedrige 30er Grade sind mir einedeutig zu wenig, aber das soll wieder besser werden. Schließlich will ich mich ja an die Hitze gewöhnen wie sie in zwei Wochen zu erwarten ist, und da wird sich alles im vierziger Bereich abspielen.

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Das Cannondale Rad mit den Lightweight Meilenstein Laufrädern fährt extrem gut. Eine fantastische Dämpfung, dabei sehr wendig. Obwohl man das hier nun wirklich nicht braucht. Ich fahre etwas über eine Stunde in Richtung Blythe, bis auf eine Abbiegung und zwei Kurven 50 Kilometer immer geradeaus.

Ich komme gerade bis zum Anfang der Imperial Sand Dunes und drehe dann wieder um. Es fängt schon an zu dämmern. Ich dachte es wird bis neun Uhr sicher hell sein, ist aber nicht so. Um halb acht geht schon die Sonne unter und es wird dunkel. Zum Glück habe ich schon das RAAM Rücklicht montiert, so dass man mich von hinten gut sehen kann.

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Nur nach vorne wird die Sicht immer schlechter, aber passt schon. Die Beine fühlen sich ganz gut an, so gebe ich etwas Gas um es noch vor völliger Dunkelheit ins Hotel zu schaffen. Ganz geht der Plan nicht auf…

Nach ca. zwei Stunden bin ich aber wieder wohlbehalten im Hotel. Morgen habe ich hoffentlich etwas mehr Hitze, heute das war noch nix. Zehn Grad sollten schon noch drauf zum Trainieren.

Anyway, morgen werde ich das zweite Rad aufbauen und zwei kleine Einheiten fahren und mich um die Marschtabelle kümmern. Sonst gibt es erst mal keine Pläne.

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