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Ultracycling und Alpenpaesse

Col de l’Iseran

Selbstverständlich kann ich es nicht bei einem Alpenpass belassen. Das muss ich mir schon noch mal bestätigen, denn beim ersten Mal ist immer sehr viel Enthusiasmus und Naivität dabei, die sehr hilft, und einen „den Berg hochträgt“.

Diesmal habe ich mir den Col de l’Iseran ausgesucht. Natürlich ein HC der Tour de France. Außerdem der zweithöchste Alpenpass den man befahren kann. Und mit ca. 45 Kilometer ab Seez hat die Steigung eine monströse Länge.

Außerdem ist der Iseran Pass diesmal nicht Teil der Tour de France, so dass ich hoffentlich unbehelligt von dem Tross dorthin gelange und auch hochfahren kann.

Die Anfahrt ist noch länger als zum Stilfser Joch, aber diesmal stehe ich dafür nicht so lange im Stau. Allerdings regnet es heftig während der Fahrt, so dass ich doch den ganzen Tag unterwegs bin. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Schweiz und Frankreich tun ein Übriges.

Gebucht hatte ich meine Unterkunft über eine Bookingwebsite. Das erweist sich als fatal. Denn statt in Bourg St. Maurice selbst, wie eigentlich geplant, lande ich in Arc1600. Ich dachte das ist einfach ein Stadtteil. Stattdessen liegt das oben am Berg, ca. 16 Kilometer steil bergauf.

Damit ist mein ursprünglicher Plan, beide Seiten des Iseran zu fahren obsolet, denn dann käme ich wohl nicht mehr ins Hotel zurück. Der Plan lautet jetzt die klassische Nordrampe zu fahren und dann nach der Abfahrt zurück den Aufstieg zum Hotel schaffen. Was bleibt mir auch anderes übrig.

Apropos Hotel. Ich bin das erste mal in den französischen Alpen, und obwohl man mir davon erzählt hat, bin ich doch schockiert über diese Wintersport Zimmerburgen, die hier an den Berg geklatscht sind. Wenn man es nicht gesehen hat, kann man es sich eigentlich nicht recht vorstellen. Jetzt im Sommer präsentiert sich das ganze recht garstig. Was allerdings auch am Wetter liegt. Es regnet in Strömen, so dass selbst die Iren stolz auf so einen Regen wären, und ein bisschen böigen Wind gibt es auch noch.

Ganz im Gegensatz zum Wetter sind die Franzosen mit denen ich bis jetzt in Kontakt gekommen bin ausgesprochen nett und freundlich. Vor allem keine Spur von der gern nachgesagten Arroganz bezüglich der Sprache. Man gibt sich Mühe mit den paar englischen Sätzen, und ich gebe mir Mühe mit den paar französischen Worten…

Durch die Lage des Hotels und das Wetter wird es diesmal sicher härter als am Stilfser Joch, und ich hoffe, dass ich es bis zur Passhöhe schaffe. Der Berg zurück zum Hotel ist dann nochmal eine extra Herausforderung, so dass es wohl über. 3000 Höhenmeter sind die es zu bewältigen gilt.

Hier oben in Arc1600 gibt es zwar keine Geschäfte oder irgendwelche Straßen zum Bummeln, aber immerhin ein Restaurant, so dass ich nicht mehr runter in die Stadt fahren muss. Und das Essen ist auch ok, hier bestätigen die Franzosen das Vorurteil 🙂

Und da es im Hotel funktionierendes Internet gibt, kann ich sogar das Blog updaten.

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