steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Erste Schlacht gewonnen

Auch wenn er sich nochmal kurz gewehrt hat, so bin ich dann kurz nach der „Kriegserklärung“ auf’s Rad gestiegen und Richtung Brienz gefahren. Anfangs gibt mir der Körper zu verstehen, dass er die Kriegserklärung angenommen hat.

Es fühlt sich an als ob ich ein Jahr nicht mehr auf dem Rad gesessen hätte, aber nach einer Weile geht es. Dann auf einmal Schmerz im linken Knie. Den kannte ich noch gar nicht, aber nach einer Weile zieht er sich zurück. Dann das EB Intervall. In Sölden musste ich am Samstag nach vier Minuten abbrechen, fast hätte ich kotzen müssen, und bin dann nur noch ins Hotel zurückgekrochen. Diesmal geht es besser. Ich ziehe durch und dann gibt es zwanzig Minuten G1 Pause.

Allerdings ist das Wattmeter kaputt, oder ich habe einfach 50 Watt weniger drauf. 150 Watt fühlen sich an wie 250. Aber ich ignoriere das, fahre niedriges G1, versuche die Sonne zu genießen und dann das G2 Intervall. Leichtes Zucken im Bauch, ich ignoriere es. Ich bin im Krieg verdammt. Durchgezogen, das Zucken geht weg. Jetzt den Rest G1 dahinrollen. Anstrengender als es sein sollte, aber geht. Vielleicht fahre ich bis Brienz, trinke einen Kamillentee und fahre dann wieder zurück. Aber nach einer Stunde meldet sich der Bauch. Ich ignoriere ihn, fahre aber trotzdem ohne den Abstecher an den Brienzer See zurück Richtung Meiringen.

Mit jedem Kilometer wird es besser. Ich möchte heute keinen Alpenpass fahren, aber ich bin froh, dass ich überhaupt fahre. Und es fühlt sich halbwegs ok an. Ich werde morgen auf jeden Fall starten.

Ich genieße noch etwas die Landschaft, was aber nur halb gelingt. Im Krieg bleiben wenig Gedanken für das Schöne… Dabei bin ich eigentlich Pazifist.

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Thema von Anders Norén