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Ultracycling und Alpenpaesse

Fazit „Rund um den Finanzplatz“

Dafür, dass es nur ein Trainingsrennen war, bin ich wirklich zufrieden. Überspitzt formuliert könnte man sagen ich bin nur 20 Minuten hinter dem Sieger des Profirennens im Jahr 2000 angekommen. Denn Kai Huntertmarck ist als Rennradprofi a.D. dieses mal beim Jedermann Rennen gestartet…

Ok, Spaß beiseite, auch wenn es nur der 587. Platz geworden ist hat es nicht nur tierisch Spaß gemacht, sondern auch Lust auf mehr geweckt. Wenn man die Chance hat weit vorne zu starten und Anschluss an einer schnellen Gruppe hält, ist da sicher noch mehr drin. Da muss man sich allerdings Jahr für Jahr nach vorne arbeiten, mit meinem guten 33er Schnitt kann ich nächstes Jahr immerhin einen Startblock weiter vorne starten. Das reicht allerdings noch nicht um sich an eine schnelle Gruppe vorne dranzuhängen, das geht wohl nur aus dem A-Block oder ganz vorne im B-Block.

Aber abgesehen davon, das Schöne an so einem Radrennen ist, dass man immer Mitstreiter oder eine Gruppe findet um ordentlich Dampf zu machen. Bei einem Radmarathon zieht sich nach dem ersten Berg, der ja üblicherweise ein Alpenpass ist alles sehr auseinander. Außerdem ist das mit den Gruppen in der Abfahrt bei den Jedermännern so eine Sache und berghoch kämpft sowieso jeder alleine. Man kann also sagen beim Radmarathon kämpft man ganz vorne um den Sieg, die meisten kämpfen gegen den Berg und die hinteren ums Durchkommen. Beim Radrennen kämpfen die vorne um den Sieg, und der Rest fightet um die nächste schnelle Gruppe in sichtweite.

Dieses Vollgasfahren auf der gesamten Strecke macht enorm viel Spaß, allerdings habe ich schon vor dem ersten Anstieg ganz schöne Rückenschmerzen im unteren Rücken und Hüfte gespürt. Das ständige Fahren in Unterlenkerhaltung, immer tief, um dem Wind nicht zuviel Angriffsfläche zu bieten, bin ich schlicht nicht gewohnt. Und berghoch fahre ich sowieso in ganz anderer Haltung. Aber in der zweiten Rennhälfte habe ich das kaum gespürt. Am Berg und bei den kommenden langen Strecken wechsle ich sowieso viel häufiger die Position auf dem Rad, das sollte also kein Problem sein.

So bin ich trotz ordentlich Übergewicht und „altem“ Material doch ganz gut durchgekommen, vorderes Drittel macht Mut für die kommenden schweren Aufgaben.

Ich werde sicher versuchen dieses Jahr noch ein weiteres Radrennen zu fahren, vielleicht auch mal ein Zeitfahren. Mal schauen was sich zwischen den schweren kommenden Bergevents organisieren lässt.

Apropos organisieren, die Organisation bei „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt / Skoda Velotour 2012“ (was für ein herrlicher Name) war wirklich super.

Obwohl ich mich nachts um halb zwei angemeldet habe, hatte eine halbe Stunde später jemand meine Angaben geprüft (für die Einordnung in die Startblöcke hatte ich das Trondheim-Oslo Ergebniss angegeben), die Zeit korrigiert (meine Hochrechung von 540 Kilometern mit knappem 30er Schnitt auf 103 Kilometer mit 32 Schnitt wurde nicht akzeptiert…) und die Startplatzzuordnung in den D-Block (mit 29er Schnitt) vorgenommen

Auch die Streckenabsperrung und das Start-/Zielgelände waren wirklich gut gemacht. Parkplätze gab es genug, die Startunterlagenausgabe beim Zweirad Stadler am Vortag lief wie am Schnürchen, schon klasse. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Zielverpflegung, Es gab zwar reichlich Bananen, die waren aber so grün, dass die sich beim Essen noch gewehrt haben, und diese abgepackten 0,3 Cent Kekse sind wirklich keine echte Nahrung, sondern gepresstes E-irgendwas mit ordentlich Backtriebmittel, dann lieber weglassen.

Allerdings ist das kein entscheidender Kritikpunkt, nach dem Rennen kann sich ja jeder selbst versorgen, Zielverpflegung empfinde ich als reinen Luxus den man auch weglassen kann. Unterwegs gab es eine Verpflegungsstelle mit Wasser, ich habe die nicht gebraucht, weil ich zwei 1L Flaschen dabei hatte, im Prinzip reicht das meiner Meinung nach auch.

Also hier mal ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und die vielen Helfer, und auch an die Menschen die uns angefeuert haben, in der Stadt auf den Dörfern und am Feldberg.

Schönster Moment des Rennens war übrigens für mich die Fahrt vorbei an der alten Oper durch das abgesperrte Frankfurt, der perfekte Kontrast zum Stau am Vortag…

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