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Ultracycling und Alpenpaesse

Oetzi Frust

Heute morgen habe ich einen Ruhepuls von 57! Der sollte eigentlich im niedrigen 40er Bereich liegen. Das ist mein Negativrekord für dieses Jahr. Der SPO2 Wert liegt bei 93, auch das ein rekordverdächtig niedriger Wert. Eigentlich hatte ich nur nach der Nepalreise in Deutlschland mal solche Werte. Allerdings reagiere ich ja auf die Höhe immer sofort mit niedrigen SPO2 Werten, da kann es sein, dass die über 1300 Meter schon was ausmachen.

Die Temperatur ist leicht erhöht. Genauso wie die gemessenen Parameter es anzeigen fühle ich mich auch. Elend und schlapp. Ich gehe erst mal normal frühstücken, mit dem gleichen Erfolg wie gestern beim Abendessen…

Trotzdem versuche ich die Vorbelastung laut Trainingsplan zu fahren um zu sehen was die Beine auf dem Rad machen. Und wird mir klar, morgen, das wird nix.

Das EB Intervall breche ich nach 4 Minuten ab, sonst hätte ich wohl kotzen müssen. Das G2 Intervall spare ich mir. Ich schleiche mit niedrigem G1 zurück ins Hotel. Die tolle Atmosphäre mit den hunderten von Radfahren bei noch halbwegs blauem Himmel und Sonne kann ich nicht genießen, ja kaum wahrnehmen.

Ich gehe aber trotzdem nach dem Duschen nochmal nach Sölden rein, aber auch die Stände interessieren mich nicht, ich bin zu schlapp. Da ich nichts essen kann trinke ich eine Cola und einen Kamillentee, in der Hoffnung wenigstens ein paar Kohlenhydrate zu mir zu nehmen.

Dann geht es aber ins Bett. Nachmittags telefoniere ich nochmal mit Alex. Gemeinsamen Plänen muss ich eine Absage erteilen, denn ich werde nicht starten, das steht zu mehr als 90% fest. Auch wenn mich das Gespräch natürlich etwas aufmuntert und so „na vielleicht doch“ Gedanken aufkommen. Dabei weiß ich aber, dass die Chance rein theoretisch ist. Ich wüsste nicht wie ich so das Kühtai hinaufkommen sollte.

Abends versuche ich aber dann doch nochmal Nährstoffe aufzunehmen, mehr als schiefgehen kann es ja nicht. Salat, Fisch, ein paar Nudeln und sogar ein Stück Kuchen in der Sportarena. Allerdings schaue ich mir nicht mal die Fahrerbesprechung an, ich bin zu platt und lege mich stattdessen wieder ins Bett.

Nun überlege ich gerade ob ich mein Fahrrad für morgen präparieren soll falls doch noch ein Wunder geschieht. Aber außer finishen, d.h. unter, bei wahrscheinlich regnerischem Wetter, ca. 13 Stunden zu bleiben kann ich nichts erreichen. Und schaden würde ich mir damit sicher auch, vielleicht sogar den Alpenbrevet nächste Woche gefährden.

Andererseits könnte ich so vielleicht erahnen wie es mir beim RAAM ab Tag drei oder vier ergehen könnte. Also eine besondere Form der mentalen Prüfung.

Aber noch habe ich Fieber also papperlapapp. Oetzi ist gecancelt. Schluss, Aus, Ende!

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