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Ultracycling und Alpenpaesse

RAAM 2018 – Jetzt wir es richtig hart für die Begleitcrews

Ralph Diseviscourt hat die Appalachen hinter sich gelassen und wird wohl als einziger außer Strasser unter der 10-Tage-Marke bleiben können. Er steuert auf eine Zeit von 9 Tagen und gut 12 Stunden zu. Fantastische Leistung, jetzt noch die letzten Meilen bis TS 54 überstehen und dann locker ins Dock von Annapolis „paradieren“…

Nicole Reist kämpft noch in den Appalachen, hat zwar gegen Ende hin etwas nachgelassen, aber auch sie kämpft noch um die „Sub 10“. Möglich ist das auf jeden Fall noch. Der Geschwindigkeitsrekord von Seana ist allerdings eher nicht mehr drin. Das schmälert allerdings in keiner Weise die sensationelle Leistung bis hierher, eine wirklich eindrucksvolle Vorstellung!

Die Spitze des Hauptfeldes wird noch immer von Michael Conti angeführt, er hat gerade West Virginia erreicht. Verkehrstechnisch sehr unangenehm dort zu fahren, ich hoffe er und auch alle weiteren Fahrer kommen gut durch die vielbefahrenen Highways, mit besonders lauten und eher ruppigen Autofahrern.

Der 50+ Fahrer Thomas Haas aus Österreich hat sich mittlerweile etwas von Christoph Hanle abgesetzt und verfolgt Conti. Hanle (genannt die Eisenwade) liegt solide auf Finisherkurs. Er und seine Crew machen einen guten Eindruck, scheinen aber kein Risiko einzugehen und nicht massiv gegen Haas zu kämpfen. Allerdings beträgt der Rückstand auch nur drei, vier Stunden. Das ist nicht uneinholbar.

Noch immer gibt es erstaunlich wenige DNFs, allerdings bewegen sich drei, vier Fahrer unterhalb der erforderlichen Durchschnittsgeschwindigkeit. Vor allem Ricardo Arap, der schon seinen x-ten Versuch gestartet hat dieses Rennen zu finishen liegt fast eine Meile zu niedrig. Hoffentlich findet er nochmal die Kraft zuzulegen, wäre doch eine schöne Geschichte, wenn er es endlich schaffen würde.

Für die Begleitcrews wird es jetzt wirklich hart. Neuneinhalb Tage sind sie nun unterwegs. Je nach Größe der Crew und dem Organisationstalent von Crewchief und Mitgliedern, hat sich ein enormes Schlafdefizit aufgebaut. Nur selten gab es die Gelegenheit zu duschen, die schwüle Hitze im Osten macht zu schaffen, die Nerven liegen durch den Schlafentzug etwas blank, d.h. kleine Reibereien innerhalb der Crew sind weniger leicht zu ignorieren oder moderieren. Jetzt heißt es auch für die Begleitcrew kämpfen. Und dabei den Fahrer weiterhin gut umsorgen und motivieren.

Ich habe großen Respekt vor allen Crews, die diese schwierige Aufgabe meistern. Und ich bin sehr dankbar, dass meine Crews mich 2014 und 2017 so aufopferungsvoll und meist gut gelaunt unterstützt haben!

 

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