steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Tag 04 Chichester-Portsmouth-Isle of Wight-Lyndhurst

Wetter: morgens Regen 7 bis 10°, nachmittags sonnig 12-15°
Tageskilometer: 95
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 340
Tages-Fahrzeit :5:43 h
Gesamte Fahrzeit: 20:59 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,6km/h
Tageshöhenmeter: 937
Gesamt Höhenmeter: 2926
Maximale Steigung 13%
Maximalpuls: 169
Durschnittliche Pulsfrequenz: 131

Da es Frühstück erst um 8:30 Uhr gibt, koche ich mir auf dem Zimmer einen Tee, esse ein lecker Shortbread und mache mich um 7 auf den Weg nach Portsmouth. Es regnet, so dass ich endlich auch meine Regenjacke mal anziehen kann. Der direkte Weg nach Portsmouth führt über die A27 eine autobahnähnliche zweispurige Straße ohne Seitenstreifen. Deshalb folge ich der SCCR (SouthCoastCycleRoute), vorbei am Roman Palace.


Ich kann mich immer noch über die Beschilderung wundern, auch nach drei Tagen, so dass ich sie an manchen Stellen ignoriere, was sich in Emsworth zunächst zu rächen scheint. So beschließe ich dort erst mal zu frühstücken und mir einige Infos zur Navigation zu holen. Selbstverständlich gibt es full english breakfast inklusive Black Pudding (was nicht etwa schwarz gefärbter Vanillepudding ist, sondern mit Hafer angereicherte, gebratene Blutwurst, die wie verkohltes Blut aussieht, aber lecker schmeckt.


Es hat doch während des Frühstücks tatsächlich aufgehört zu regnen und nachdem ich einen kleinen Umweg fahren muss um die A27 zu vermeiden, geht’s über einen Fahrradweg in die Stadt Portsmouth. Durch die Stadt fahre ich nur durch, direkt zum historischen Hafen. Dort gibt es das nach englischer Auffassung berühmteste Schiff der Welt zu sehen: Die HMS Victory von Admiral Nelson, auf der er bei der Schlacht von Trafalgar trotz Sieg gefallen ist.


Das Schiff ist tatsächlich beeindruckend und viel größer und vor allem auch „komfortabler“ als alle Schiffe dieser Art die ich bisher gesehen habe.


Selbstverständlich sollte man sich von Nelsons „Great Cabin“ nicht täuschen lassen, das einfache Volk hatte nur karge Unterkunft.


Ganz in der Nähe der Victory fährt der Katamaran zur Isle of Wight ab, meinem nächsten Ziel.


In gut 10 min ist man in Ryde, der größten Stadt auf der Insel, die mich mit strahlendem Sonnenschein und 15° empfängt.


Durch die Hauptstadt Newport über Carisbrooke fahre ich bis ziemlich zur Westspitze, denn dort gibt es drei Sehenswürdigkeiten direkt nebeneinander.




Es geht ordentlich bergauf, aber auch bergab, und mit dem Wind passt es zunächst ganz gut. Ziemlich im Westen habe ich dann ordentlich Gegenwind, so dass es streckenweise recht anstrengend ist. Aber die Belohnung ist fantastisch: Freshwater Bay.


In diesem Moment wird mir wieder klar, wieso ich überhaupt mit dem Fahrrad gefahren bin. Nach etlichen Kilometern kämpfen am Berg und kämpfen mit dem Wind, tut sich nach einer längeren Abfahrt und nur wenigen dutzend Metern zu Fuß plötzlich eine Bucht auf, mit sensationellem Panorama, die Sonne scheint, es liegt eine Ruhe und Gelassenheit über der Szenerie, die im krassen Gegensatz zur Anstrengung vorher steht, kurz ein fantastischer Ort.
Nachdem ich die Atmosphäre ausgiebig genossen habe, geht es weiter zu den Needles und Alamobay. Erneut fantastisches Panaorama mit strahlendem Sonnenschein, liegen die Needles als bizarre Kreidefelsformation im Meer.


Am touristisch wohlerschlossenen Ort fahre ich mit einer Seilbahn runter zum Strand, wo man die verschieden gefärbten, praktisch senkrecht stehenden Sandschichten der Alumbay bestaunen kann.


Nach einem matschigen Sandwich geht es weiter nach Yamouth, von wo die Fähre mich wieder auf’s Festland nach Lymington bringt. Die Autofähre ist deutlich langsamer als der Katamaran, so dass ich noch etwas in der Sonne dösend den Segelboten, die hier zu hunderten schippern, zuschauen kann. Lymington hat einen riesigen Jachthafen.

Von hier geht es weiter durch den New Forrest. Ziel ist Salisbury und Stonehenge. Noch immer leuchtet mir die Sonne mit goldenem Schein den Weg, der Wind steht gut und so lasse ich es noch ein paar Kilometer rollen bis Lyndhurst.


Begeistert von diesem schönen Tag, schwelge ich weiter im Luxus und gönne mir ein Zimmer im Best Western, mit warmer Dusche, flauschigen Handtüchern, kuscheligem Bett und Internetzugang, es ist sogar günstiger wie mein B&B without B gestern.

Fazit: Highlight war ganz klar die Isle of Wight, mit der schönen Landschaft, den fantastischen von Kreideklippen umgebenen Buchten. Muss man auf jeden Fall gesehen haben.

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2 Kommentare

  1. Tina 5. April 2009

    Hi Guido, liest sich wieder klasse und spannend 🙂 Werde regelmäßig mal schauen… Zelt zuhause heißt nur B&B oder Htls? Aber Du hast Recht, ab einem gewissenem Alter sollte man sich auch einen gewissen Luxus gönnen ;))) Sonst scheint es ja auch auf der Insel Frühling zu werden, denn England mit Regen (falls Du an Hull vorbeikommen solltest, was ich von der Route nicht glaube), schöne Grüße) ist einfach schrecklich! Weiterhin viel Spass! LG, Tina

  2. Peter 6. April 2009

    Hi Guido,
    immer wieder schön, morgens im PC zu schauen, ob´s wieder was Neues vom Guido gibt. Für mich als „Nichtbriten“ erstaunlich tolle Landschaften! Viel Spaß noch in den Hügeln!. PS: Super-Frühstück. Peter

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