steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Tag 68 Isle of man

Sonntag 07.06.2009

Wetter: sonnig 15 bis 20°
Tageskilometer: 68
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 6003
Tages-Fahrzeit :3:35 h
Gesamte Fahrzeit: 301:10 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,0 km/h
Tageshöhenmeter: 1235
Gesamt Höhenmeter: 64811
Maximale Steigung 19%
Maximalpuls: 159
Durschnittliche Pulsfrequenz: 124

Nachdem meine Zimmersuche gestern abend erfolglos war, habe ich heute morgen Glück und finde ein paar Häuser weiter noch einen Singleroom. So bietet sich die Gelegenheit die Insel mit ungewohnt leichtem Fahrrad zu erkunden, da ich das Gepäck im Hotel lassen kann.

So machen auch die vielen heftigen Anstiege und Abfahrten Spass, die es auf der Insel zu fahren gilt. Zunächst geht es nach Peel, von dort die Küste entlang bis Kirk Michael, und dann ein Stück auf der original TT Rennstrecke entlang zurück über St. John wieder nach Port Erin.



Die Strecke ist fast schon einen eigenen Urlaub wert, einfach traumhaft schön. Entgegen dem Wetterbericht scheint auch die Sonne und es herrschen angenehme Temperaturen, über 15 Grad. Das reinste Idyll. Theoretisch.



Denn es ist die Zeit der TT Rennen. Und hier geht es richtig ab. Da Sonntags kein Racing stattfindet nutzen die tausenden von Motorradfahrern, die auf die Insel gekommen sind um die Rennen zu sehen, die Gelegenheit um selbst über den Rennkurs zu fahren, oder auch etwas die Insel zu erkunden. In den größeren Orten gibt es Veranstaltungen rund um das Rennen, und Bands ohne Ende. In Peel, eigentlich ein eher beschauliches Seebad „steppt der Bär“. Die ZZ-Top Coverband gibt alles, Steve Conelly fährt über Sachen mit dem Motorrad drüber, die nicht mal ein Bergsteiger bezwingt und die Promenade ist vor lauter Lederkombis nicht zu erkennen. Ich komme mir manchmal mit meinen Fahrradklamotten etwas deplatziert vor, aber genau genommen sind Fahrradklamotten außer auf dem Fahrrrad immer deplatziert, also was solls.


Ich fahre hauptsächlich Strecken, die NICHT zum Rennkurs zählen, aber so ein viertel des Kurses fahre ich schon. In Gegenrichtung zum Rennen, denn die meisten Motorradfahrer fahren natürlich die original Richtung.



Deshalb bleibt mir auch der Norden verschlossen, denn da werden große Teile nur in Rennrichtung freigegeben, um die Unfallgefahr zu verringern. Da ich nicht lebensmüde bin lasse ich das, den es geht hier ganz schön ab. Es macht tierisch Spass auf der Strecke zu fahren. Einerseits ist sie landschaftlich sehr schön, aber vor allem kommt man sich manchmal vor als würde man während eines Moto GP auf dem Sachsenring fahren. Horden von Motorradfahrern kommen mir entgegen oder überholen, mit Geschwindigkeiten wie man sie sonst auf der Autobahn fährt, und nicht auf schmalen Landstraßen. Ein bisschen Racing findet hier auch inoffiziell statt, oder wenn ein Auto die Fahrt abbremst, wird gerne mal ein Wheely gezeigt usw.







Ich suche mir ein paar gute Kurven heraus um Fotos zu machen und versuche was zu filmen, aber die Kamera ist sehr langsam, so dass ich die besten Sachen nicht draufkriege.

Nachdem ich die zur Rennstrecke gehörigen Straßen wieder verlassen habe gibt es zur Belohnung für einige Höhenmeter noch ein paar schöne Aussichtspunkte, bei mittlerweile fast blauem Himmel.







Nach dem ich mein Fahrrad abgestellt habe fahre ich nochmal mit dem Bus nach Douglas rein, um mir dort das Treiben noch ein bisschen anzuschauen.

Castletown

Douglas hat eine beeindruckende Seafront, allerdings nicht so schön wie Port Erin. Dafür ist auch hier mächtig was los. Morgen spielt hier Whitesnake, aber ein Tag dranhängen geht nicht, die habe ich bisher immer knapp verpasst.



Zurück fahre ich mit dem Taxi, weil das mit den Bussen nicht ganz so ist wie gedacht. Den Taxifahrer frage ich, wie es denn mit Unfällen und so wäre dieses Jahr (Die TT Rennen sind ehrlicherweise auch dafür berühmt, dass hier doch einige schon ihr Leben gelassen haben, vor allem auch Besucher die über denn Rennkurs geißeln).
Der erzählt doch tatsächlich, dieses Jahr wäre es eigentlich ok, zwar hätte vorgestern einer sein Leben gelassen und letzte Woche sei gar ein Local mit dem Motorrad tödlich verunglückt aber sonst wäre nix gewesen. Hier haben sich die Perspektiven offenbar etwas verschoben…
Die Leute auf der Isle of man sind übrigens sehr nett und gastfreundlich, und legen selbstverständlich Wert darauf keine Briten zu sein (sind sie auch tatsächlich nicht), sondern Manx.

Zurück in Port Erin, kann ich noch etwas am Strand entlang schlendern, die Band die spielt ist nicht so gut wie jene von gestern und so nutze ich die Überraschende Gelegenheit im Zimmer WiFi Empfang zu haben für die Vorbereitung des morgigen Tages und des Liverpool Besuches.

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