steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Timmelsjoch

Freitag 18.09.2009

Die Idee heute schon den Jaufenpass zum Aufwärmen zu fahren musste ich schnell verwerfen, sonst wäre das wieder so eine Aktion mit „ohne Schlaf“ geworden.

Stattdessen gemütlich um 9 losfahren, und letztlich ging es sogar ganz ohne Stau.

Zum ersten mal musste ich allerdings mit dem Auto über einen Pass. (wenn man den Reschenpass mal ausnimmt, der kein für Radfahrer interessanter Pass ist.) Und ich war schockiert, wie lang der Jaufenpass ist, und welch ein Gegurke das mit dem Auto ist.
Es fiel mir allerdings sehr schwer, die Steigungen so richtig einzuschätzen. Es sah alles sehr steil und sehr sehr lang aus. Dabei sprechen die Zahlen eigentlich eine andere Sprache. Der Jaufenpass ist eher nur mittelschwer einzuschätzen.

Anyway, morgen steht erst mal das Timmelsjoch an. Plan ist hoch zu fahren von St Leonhard aus, dann runter bis Sölden, und wieder zurück, so dass ich beide Anstiege fahren kann. Die Wettervorhersagen sind widersprüchlich, aber das es nicht so kalt wird, da sind sich alle einig. Wahrscheinlich wird es aber regnen.

Heute schien noch die Sonne, und da ich um 16:00 Uhr das Ziel schon erreicht hatte, konnte ich noch eine kleine Installationsfahrt machen. Es gibt allerdings in St Leonhard keinen Meter gerade Fahrbahn.


Hier geht es nur bergauf und bergab, und schnell mal mit 9%. So fahre ich nur ein bisschen hin und her um die Beine zu vertreten.


Beim Fahren Richtung Timmelsjoch lasse ich beim Fotografieren die Oberrohrtasche auf und verliere auf einer Bodenwelle das Handy.

Wie Murphy’s Gesetz es so will kommt in diesem Moment ein LKW vorbei und überfährt das arme Teil. Nach einiger Restaurierungsarbeit funktioniert es sogar wieder, aber die geschmeidige Optik hat doch sehr gelitten. Um morgen einen Notruf abzusetzen, falls ich eingeschneit werde reichts aber noch….


Obwohl ich hier in Südtirol bin fühlt es sich doch eher an wie Tirol, so „österreichisch“. Auch die Sprache unterscheidet sich sehr vom Dialekt der in Prad gesprochen wird. Im Gegensatz zu dort gibt es auch kein riesiges breites Tal mit flachen Straßen, sondern wie oben schon erwähnt ist hier alles in den Berg gequetscht, und über mehrere Ebenen verteilt. Einfahren ist also morgen nicht, sondern gleich richtig drauf auf die Glykogenvorräte, weshalb ich heute abend nochmal richtig zuschlagen muss. Das Essen scheint aber ausgesprochen gut zu sein.


Eine These mit der ich mir bei den Radreisen immer Mut gemacht habe lautet, man kriegt immer noch eine Unterkunft, wenn man erst mal da ist.
Nachdem ich für meine Übernachtung in St Leonhard dutzende Pensionen abtelefoniert hatte und alle belegt waren, hatte ich telefonisch doch noch was reservieren können. Dumm nur, dass ich irgendwie in der falschen Pension gelandet bin. Und obwohl die telefonisch ausgebucht war, gab es plötzlich doch noch ein Zimmer, was meine obige These zu bestätigen scheint.

Wo ich denn tatsächlich gebucht hatte, konnte ich beim besten Willen nicht mehr herausfinden. Die heißen halt alle irgendwie ähnlich, Haus Brigitte, Haus Brunhild, Haus xy oder Fricklwirt, Ströblwirt, Stanglwirt, sonstwaswirt, mein mittelhessisch geprägtes Namensgedächtnis hat da komplett versagt.

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