steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Fuerteventura Tag 10

Meine Motivation von gestern hat bis heute morgen gehalten, so dass ich die ersten Intervalle kaum erwarten kann. Erst muss ich aber nochmal an der Bikestation der Anlage vorbei um etwas Luft zu pumpen. An die Luftpumpen kommt man nur während der Öffnungszeiten der Station, sehr seltsam. Auf Lanzarote in der Anlage konnte man jederzeit einen Schlüssel bekommen und an alles dran. Das ist hier undenkbar. Meine Liste für die Verbesserungsvorschlägebox ist mittlerweile recht lange…

Da mir keine neuen Strecken mehr bleiben, fahre ich durch bekanntes Terrain über Juan Gopar nach Tuineje und von dort in Richtung Pajara. Den hier beginnt ja der Südanstieg zum „degollada de Los Granadillos“.

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FV-511 Richtung Norden

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FV-511 Richtung Norden

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FV-30 in Richtung Pajara

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FV-30 in Richtung Pajara

 

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Pajara, der wohl schönste Ort der Insel.

Da der Anstieg recht moderat ist, aber doch eine gute Länge hat, ist er optimal für ein G2 Intervall. Heute bläst der Wind so schwach wie die ganzen letzten Tag nicht. So gehen mir auch an den Stellen mit Gegenwind die Gänge nicht aus um im gewünschten Leistungsbereich zu bleben.

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Der Anstieg ist wirklich recht schön. Auch die dann folgende sanfte Abfahrt, die Fahrt durch das Tal mit dem vielleicht vegetationsreichsten Ort der Insel Vega de Rio Palmas.

In Betancuria schieße ich noch ein paar Fotos, vielleicht treffe ich diesmal im vorbeifahren ja besser als beim ersten mal. Dann geht es aber recht steil, mit deutlich zweistelligen Steigungsprozenten, aus dem Ort hinaus.

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Betancuria

Die Straße flacht aber schnell wieder in normale Bereiche ab und windet sich in Kurven, fast Serpentinen, nach oben bis zu dem Aussichtspunkt mit den bekannten zwei Fuerte Königen. Nur selten zieht die Steigung nochmal kurz in Richtung 9 bis 10% an.

Die folgende Abfahrt ist mir ja bekannt. Das der Belag teilweise doch sehr rau ist, hatte ich schon wieder verdrängt. Geschwindigkeitsrekorde interessieren mich aber eh nicht.

Am ersten Kreisel fahre ich wieder nach Norden, bis Llanos de la concepcion und von dort in Richtung La Oliva.

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FV-207 Richtung Norden

Eine unbekannte Strecke habe ich doch noch. Nämlich die nach Vallebron. Da geht es wahrscheinlich ziemlich berghoch. Da ich jetzt gerade aber erst mal im G1 verschnaufen muss, fahre ich am Abzweig vorbei, weiter bis zum Ortsschild von La Oliva und dann wieder zurück.

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Auch wenn der Wind heute nicht so stark ist, so kann ich jetzt auf den ersten Kilometern in Richtung Süden doch ganz gut Fahrt aufnehmen. So rollt es sehr gut bis zum Abzweig Vallebron. Allerdings habe ich mich etwas in der Zeit vertan. Eigentlich eine sechs Stunden Strecke, aber heute sind nur fünf auf dem Plan, dafür eine Spur intensiver.

Intensiv ist dann auch der erste Teil des Anstiegs nach Vallebron. Erstmals sehe ich hier die 13% auf dem Garmin aufleuchten. Die Strecke ist sehr verkehrsarm, der Belag geht so. Nachdem ein erster kleiner Bergkamm überwunden ist geht es erst mal etwas bergab, aber gegen den Wind. Hier bläst er jetzt etwas stärker, so dass ich gut im G2 bleiben kann.

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Eine Baustellenabsperrung ignoriere ich, unter den langen Rohren, die die Bauarbeiter über die Straße schleppen fahre ich drunter hindurch. Die nehmen das emotionslos zur Kenntnis.

Nun geht es aber am Berghang entlang und nochmals über einen Bergkamm aus dem Tal heraus. Die Steigung ist nicht ganz so heftig wie es von weitem ausgesehen hat. Aber anstrengend ist es schon ein bisschen.

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Nach einer kurzen Abfahrt treffe ich auf die Verbindungsstraße von La Oliva zur FV-1. Ich biege in Richtung Osten ab und fahre dann auf der FV-1 in Richtung Süden bis Puerto del Rosario. Jetzt habe ich zwar Rückenwind und es läuft ganz gut, aber ein G2 Intervall steht noch aus, und ich bin eine Stunde zu lang.

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Ich hatte nur zwei Gels mitgenommen, das zweite nehme ich jetzt.

Bei Puerto del Rosario fahre ich in Richtung Westen über die FV-20, und nehme dann die Abkürzung über Triquivijate nach Antigua. Die muss ich allerdings mit ein paar Höhenmetern bezahlen, die ich mit dem letzten G2 Intervall für heute überwinde.

Danach bin ich irgendwie ganz schön platt. Hätte ich mich genau an die fünf Stunden gehalten, wäre es ganz gut aufgegangen. So aber nicht. Ich werde langsam hungrig und zu trinken habe ich auch nichts mehr.

So fahre ich noch bis Tiscamanita. Dort wollte ich eh gerne mal einen Cafe trinken, irgendwie erinnert mich der Ort an eine Stadt aus einem Westernfilm. Nach 5:18 h erkläre ich die erste Trainingseinheit für beendet.

Das Cafe scheint jedoch zu zu haben, so hole ich mir in der Bäckerei nebenan einen extrem leckeren Kuchen und ein Fläschchen Ananassaft. Als ich mich an einen der Tische draußen setze, kommt doch tatsächlich eine Bedienung, das Cafe hat doch auf. Die Dame schaut mich aber nur böse an, dass ich da mit meinem Kuchen sitze. Ich versuche kurz zu erklären, dass ich dachte der Laden sei zu, und versuche einen Cafe con leche zu bestellen, aber sie hat sich schon wieder beleidigt abgewandt.

Na dann eben nicht. Ich mampfe gemütlich meinen Kuchen zu Ende und trinke den Saft auf Ex. Dann fahre ich weiter. Also nur ein paar Minuten Pause, blöde Länge. Hätte gerne etwas gesessen und was richtiges gegessen, dann wäre ich nicht aus meinem Tagesrhythmus raus, der sich bis jetzt bewährt hat.

Anyway, so fahre ich die dreiviertel Stunde zurück zum Hotel, leicht frierend, vielleicht kühlt diese Sonnenschutzkleidung, die ich heute nochmal probiert habe doch? Allerdings friere ich nur dort wo ich keine Kühlkleidung anhabe. Möglicherweise doch nur Marketinggeschwätz.

Im Hotel bin ich aber schon wieder fit. Für morgen sollte die extra Stunde nun wirklich keinen Unterschied machen. Hoffentlich kann ich meine Pause morgen wie geplant machen, nicht dass das Cafe wegen Feiertag geschlossen hat?

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