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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Fuerteventura Tag 2

Morgens werde ich zwar um kurz vor acht wach, bin aber sehr müde. Eher ungewöhnlich, hoffentlich werde ich nicht doch noch krank.

Entsprechend spät gehe ich zum Frühstück. Da gibt es wirklich reichlich Auswahl. Die Qualität ist je nach Lebensmittel ok bis gut. Bin angenehm überrascht. Man kann auch draußen sitzen, einigermaßen windgeschützt.

Um viertel vor elf sitze ich endlich auf dem Fahrrad. Insgesamt stehen viereinhalb Stunden im Trainingsplan, EB Intervalle in den ersten zwei Stunden, G2 in den nächsten zwei Stunden, der Rest „Rollen im G1 Bereich“. Mal schauen was das Gelände hergibt und was der Wind zulässt.

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Windschutzausrüstung ist auf „Fuerte“ Pflicht.

Die EBs gehen recht gut, finde immer einen passenden Abschnitt. Der Wind ist allerdings sehr sehr heftig. Grundsätzlich noch heftiger als auf Lanzarote im März dieses Jahres, an manchen Stellen auch mit heftigen Böen.

Ich fahren prinzipiell erst mal in Richtung Westen, denke aber ich fahre nach Norden, da ich die Karte nicht richtig im Kopf habe und eine Kreuzung verwechsle. So wundere ich mich etwas über die Windrichtung, vor allem habe ich Gegenwind wenn ich ihn gar nicht erwarte. Das ist aber im Prinzip egal, so habe ich gute Gelegenheit an meinem Trainingziel „nicht vom Wind nerven lassen“ zu arbeiten.

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Ich fahre auch immer mal eine Stichstraße bis ans Meer, halte dort zwar nicht an, mache aber ein paar Fotos. Zum Cafe trinken bin ich ja nicht hier, aber vielleicht finde ich einen schönen Platz für meinen freien Tag…

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Giniginamar

Nach dem Abstecher nach Giniginamar fahre ich nach Trajalejo, von dort an der Küste entlang in Richtung Moro Jable.

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Strandpromenade Trajalejo

Die Landschaft ist sehr karg. Alles Grün ist von Menschenhand kultiviert und nur auf wenigen kleinen Flächen sichtbar. Man fährt praktisch durch eine Wüste. (eine windige Wüste).

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Es geht auf die Costa Calma zu, und die Steinwüste wandelt sich zur Sandwüste. Und kurz bevor diese endet steht plötzlich ein Schild „Für Radfahrer verboten“. Es gibt aber keine andere Straße, also fahre ich erst mal weiter. Doch die Straße wird nun zur Autobahn, so dass ich dann doch drehe und wieder zurückfahre.

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Während vorher der Rückenwind noch im Rahmen blieb, scheint es jetzt etwas aufgefrischt zu haben, der Gegenwind auf der Rückfahrt ist schon heftig. Vor allem bläst er nicht konstant von vorne, sondern manchmal recht unerwartet von der Seite, so dass ich mühe habe das Rad zu kontrollieren. Das letzte mal so brutalen Wind hatte ich wohl in Irland.

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Einer von nur zwei anderen Radfahrern auf der Strecke

Da ich gerade in einem G1 Abschnitt bin, und ich berghoch und gegen den Wind dann nur 6 km/h mit einer gefühlten 34er Trittfrequenz fahren könnte, drehe ich wieder und fahre bei nächster Gelegenheit nach Westen. Die Landschaft karg wie auf den bisherigen Abschnitten auch, aber es geht jetzt etwas mehr berghoch. Teils auch mit heftigem Gegenwind.

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ca. 270 Watt für 10 km/h, dabei geht es kaum berghoch

Die Abfahrt ist dann recht spannend, da der Wind teils heftig von der Seite bläst, so dass sich das Fahrrad oft seltsam anfühlt und man ständig auf den Wind reagieren muss. Das macht man ja eigentlich immer, aber wenn der Wind so stark ist, beeinflusst das das Fahrgefühl sehr.

Da mein Kopf ja schon irgendwie immer beim RAAM ist, stelle ich mir vor wie es wäre tausende Kilometer durch so eine karge Landschaft zu fahren, und ich ahne, dass das für den Kopf eine harte Sache wird.

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Selbst für die Ziegen gibt es nur Steine und Sand zu essen

Der Verkehr geht eigentlich, je nach Streckenabschnitt ist aber deutlich mehr Verkehr als auf Lanzarote im März.

Nach vier Stunden ist das Wasser aufgebraucht, so dass ich ganz froh bin, dass ich schließlich ziemlich pünktlich, also nach 4:31 h wieder zurück im Hotel bin. Für morgen muss ich mir was überlegen, und noch eine zusätzlich Flasche ins Trikot stecken, denn CP-Test mit zwanzig Minuten all out und fünf Stunden insgesamt, da komme ich kaum mit zwei Litern Wasser hin, obwohl es ja nicht übermäßig warm ist und der Wind ordentlich kühlt.

Abends habe ich dann mit dem Essen etwas weniger Glück als gestern, ich hatte nicht bemerkt, dass es sich wohl um ein englisches Restaurant handelte. So war die Seezunge in einer seltsamen Soße versenkt, but anyway, brauchbarer erster Trainingstag.

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