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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Lanzarote Tag 1

Nachdem ich im Oktober 2015 meine Wettkampfplanung für die nächsten drei Jahre gemacht habe sticht ein Event dabei deutlich heraus. So werde ich versuchen 2017 erneut an der Startlinie des Race Across America zu stehen.

Um dort gut vorbereitet zu sein habe ich 86 Wochen Training geplant. Das ist natürlich eine extrem lange Vorbereitungszeit. Allerdings habe ich auch am Ende der Saison 2015 das Radfahren praktisch für drei Monate komplett eingestellt, so dass ich im Oktober die schwächste Leistungsdiagnostik hatte, seit ich von STAPS betreut werde (bzw. seit ich ernsthaft angefangen habe Rennrad zu fahren).

Es gilt also wieder komplett neu aufzubauen. Diesmal allerdings auf der Basis eines deutlich höheren Trainingsalters und mit der Erfahrung einiger Ultradistanzen.

Leider verlief der Start erst mal recht holprig. Immerhin konnte ich zunächst alle geplanten Trainingseinheiten umsetzen, etwas das mir in der „Nach-RAAM-Saison“ 2015 oft nicht gelungen ist, sei es auf Grund körperlicher Probleme oder mangelnder Motiviation. Vor Weihnachten hat mich dann allerdings eine fette Grippe erwischt, so dass ich drei Wochen nicht trainieren konnte und praktisch nochmal von vorne angefangen habe.

Mein Ziel war es für das heute beginnende Trainingslager in Lanzarote gesund zu sein und eine gute Grundlage zu legen, die ich dann in einer Leistungsdiagnostik letzte Woche nochmal bestätigen wollte. Dumm nur, dass ich offensichtlich mit Heuschnupfen zu kämpfen habe, der sich auch in leichten asthmatischen Beschwerden äußerte, die mich leider sehr begrenzen. Will heißen, während man an der deutlichen Verbesserung der Laktatbildungsrate die Wirksamkeit des Trainings sehen kann musste ich aber durch die „asthmatische Begrenzung“ recht früh abbrechen und die VO2max war erbärmlich, was die Bestimmung der Trainingsbereiche etwas ungenau macht.

Anyway, ausgerüstet mit Heuschnupfentabletten und einem Asthmaspray für den Notfall habe ich mich heute auf die Reise nach Lanzarote gemacht.

Vor zwei Jahren habe ich dort mein erstes Trainingslager verbracht, war aber leider krank. Heute weiß ich, dass die Lamblien aus Nepal schuld waren, damals war das alles recht rätselhaft und ich musste die erste Woche meist geschwächt im Bett verbringen, so dass ich keine besonders guten Erinnerungen an Lanzarote habe. Aber die Insel eignet sich an sich recht gut zum Training und die klimatischen Bedingungen passen. So kommt es, dass ich erstmals ein Trainingslager an einem bekannten Ort verbringe, bis jetzt hatte ich mir jedesmal was neues gesucht.

Flug und Unterkunft sind diesmal deutlich teuerer, die Ausweichtouristen, die eben nicht in die Türkei usw. fliegen machen sich da bemerkbar. So war es sogar recht schwierig zum gewünschten Termin noch einen Direktflug zu bekommen. Aber letztlich hat es geklappt und so komme ich mit knapp vier Stunden Flugzeit davon, was bedeutet, dass ich in der Unterkunft noch das Fahrrad zusammenbauen und eine Installationsrunde fahren kann.

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Von meinem Standort aus an der Costa Teguise fahre ich zunächst westlich auf über die LZ-34 auf den Montania de Tahiche zu, eine markante Strecke, die ich noch vom letzten mal kenne, und dann über den Ort Tahiche auf die LZ1 in Richtung Nordost.

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LZ-34 mit Blick auf den Montana de Tahiche

Die Straße führt bis ganz in den Norden nach Orzola, aber heute will ich ja nur ein bisschen einrollen und schauen, dass das Rad funktioniert und alles korrekt eingestellt ist.

So kehre ich am Abzweig nach Teguise um und fahre über die zunächst parallel zur LZ1 führende LZ-404 zurück um dann etwas früher über die LZ-14 in Richtung Küste und Costa Teguise zu fahren, vorbei am Montana Tejda.

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LZ-404, parallel zur LZ-1 in Richtung Süden

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LZ-14, das Tor zur Costa Teguise

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LZ-14, Blick auf den Montana Tejde

Die Strecke war vor zwei Jahren noch mit einem brutalen Körnerasphalt überzogen diesmal ist sie glatt und frisch geteert. Auch die riesigen Gullideckel mit Rillen in die ein 29“er MTB Reifen reingepasst hätte sind offensichtlich weg. Sehr gut. Manchmal werden Dinge auch besser.

Ab morgen geht es dann richtig los und Björn hat mir einige harte Einheiten für die nächsten Tage aufgeschrieben. Ich hoffe mein Heuschnupfen verfliegt in den heftigen Passatwinden die hier meist aus Nordost über die Insel fegen.

Nach all den Indooreinheiten auf dem Ergometer muss ich mich erst mal wieder ans Radfahren gewöhnen, aber das sollte einfacher sein als umgekehrt!

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1 Kommentar

  1. Gundi Ehringhaus 3. März 2016

    Freut mich, dass Du das RAAM nochmal angehen willst. Das Mitfiebern beim letzten Mal ist mir noch gut in Erinnerung, war einfach nur toll. Das RAAM ist halt etwas ganz Besonderes, das verändert einen. Hoffe, Dein Heuschnupfen hält sich in Grenzen und Du kannst das Training wie geplant abspulen. Wünsche Dir auf alle Fälle gutes Gelingen und viel Erfolg.

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