steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Sardinien 3

Ganz entgegen meinen üblichen Wochendtouren in den Alpen sitze ich nicht etwa spätestens um sieben auf dem Rad, sondern wir fahren erst so um viertel nach zehn los. Aber das ist heute egal, denn es soll erst mal nur eine kleine Runde zum Eingewöhnen geben.

Von Gonessa aus starten wir in Richtung Iglesias, um dann aber von der Schnellstraße abzubiegen und die Stadt zu umfahren. Da es hier keine flachen Strecken gibt, geht es sofort ordentlich bergauf. Allerdings sind die sardischen Straßenbauer fair und die Steigungen bleiben zunächst immer im einstelligen Prozentbereich.

Der Plan für heute ist, zumindest bei mir, ordentlich im GA2 Bereich zu fahren, mit GA1 Erholungsphasen. Marco ist offensichtlich so glücklich auf Sardinien Rad zu fahren, dass er wohl keinen Gedanken an Trainingsbereiche verschwendet…

Der erste Anstieg zum Passo Genna Bogai von der Iglesias-Seite aus zeigt schon viel von der Schönheit Sardiniens. Es gibt kaum Autoverkehr auf der Strecke, die Sonne scheint, der Wind kühlt angenehm, einfach traumhaft. Auch ich freue mich natürlich, dass ich endlich wieder Berge unter den Rädern habe, und noch dazu in so herrlicher Landschaft.

Die Abfahrt vom Passo Genna Bogai nach Fuminimaggiore ist deutlich über 10 Kilometer lang, und  macht richtig Laune. Eigentlich wäre es schon Zeit für eine Mittagspause, denn wir sind ja recht spät losgefahren, aber im Ort gibt es um diese Zeit nix zu essen, also fahren wir weiter. Jetzt geht es flach mit leichtem Gegenwind Richtung Meer, und dann fahren wir am Strand entlang.

In Richtung Bruggero geht es wieder etwas bergauf. Die Kulisse ist der Hammer, nach den ganzen Fahrten auf dem Ergometer bei Fernsehkrimikost, ist es ein tolles Gefühl Berge, Meer und Sonne um sich herum zu haben.

Von Bruggero geht es wieder etwas von der Küste weg ins Landesinnere, und die Steigungen werden wieder größer. Wie auf dem ersten Abschnitt auch schon bleibt es aber angenehm zu fahren, einzig ein Kilometer mit zehn Prozent Steigung vermittelt den Beinen, dass es hier nicht nur um Urlaub geht, sondern auch um Training.

Das Fahren mit Marco klappt sehr gut, wir sind ungefähr gleich stark, so dass es ein entspanntes Fahren ist. In der Ebene kann man sich sowieso im Windschatten angleichen, am Berg fährt halt jeder seinen eigenen Rhythmus, und man trifft sich ggf. oben.

Nach einer recht steilen Abfahrt mit 13% Gefälle geht es noch einmal ordentlich bergauf nach Nebida. Dort gibt es Pasta mit Seeigel in einem kleinen Restaurant, und etwas Dösen in der Sonne (bzw. im Schatten).

Anschließend rollen wir nur noch bergab zurück nach Gonessa.

Insgesamt eine schöne kleine Runde zum Eingewöhnen, die aber auf 78 Kilometern immerhin auch schon über 1300 Höhenmeter hatte. Das mit dem GA2 Bereich mit GA1 Pausen hat super geklappt, die Fahrt war wirklich ein Genuss, so kann es ruhig weitergehen.

Abends fahren wir mit Oli zusammen noch mal rauf nach Nebida zum Belvedere, auf ein Bier bzw. einen Cappucino, und genießen die herrliche Aussicht.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2024 steilberghoch

Thema von Anders Norén