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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Sardinien 4

Heute fahren wir erst um die Mittagszeit los, schließlich wollen wir ja auch was von der Mittagshitze abbekommen. Die Sonne brennt zwar ordentlich, aber der immer vorhandene starke und auch recht kühle Wind sorgt dafür, dass uns trotz Anstrengung nicht zu warm wird.

Und warm sollte uns heute schon werden, denn wir haben vor etwas länger zu fahren wie gestern und uns ziemlich an den  Anfang der Tour eine ordentliche 13% Steigung über ca. 2,5 Kilometer gelegt. Diesen Teil haben wir gestern auf dem Rückweg entdeckt.

So fahren wir zunächst den Schlussteil der gestrigen Tour in die andere Richtung, biegen dann aber nicht nach Fuminimaggiore ab, sondern fahren weiter Richtung Norden um den Passo Biderdi von der Südseite hinauf zu fahren.

Die Strecke ist einfach fantastisch. Die Steigungen sind moderat immer im einstelligen Prozentbereich, aber ich muss immer wieder meinen Rhythmus unterbrechen um vom Fahrrad ein paar Fotos zu schießen.

Die sardische Landschaft ist einerseits typisch, aber ändert sich doch immer wieder subtil, so dass die Strecke sehr abwechslungsreich wirkt.

Auf der Abfahrt in Richtung Arbus biegen wir ab Richtung Meer. Denn dort gibt es Europas größte Wanderdünen zu bestaunen. Die Abfahrt nach Piscinas ist spektakulär, und führt schließlich an geisterhaften Bergwerksruinen vorbei, bevor es auf Naturpiste weitergeht. Das mögen unsere Rennboliden natürlich überhaupt nicht. Aber ich sehe mich da als Materialfahrer im besten Sinne, d.h. das Fahrrad ist eben nur Material, und muss das aushalten (habe zum Glück auch nur die billigen Trainingslaufräder drauf). Marcos italienische Diva ist da naturgemäß etwas zickiger, dementsprechend gefällt ihm das nicht so gut.

Am riesigen Strand gibt es eine Pause und etwas zu essen, bevor wir auf der staubigen und steinigen Piste weiterfahren.

Schließlich müssen wir auf diesem Streckenabschnitt sogar noch zwei Wasserstellen durchqueren, so dass die Füsse nass werden. Aber bei Sonne und Wind trocknen die schnell wieder.

Nach ca. fünf Kilometern gibt es wieder Asphalt unter die Räder und wir fahren an der Küste entlang weiter in Richtung Norden. Mittlerweile steht die Sonne tief und taucht die sowieso schon schöne Landschaft in goldenes Licht. Genauso wie ich es liebe. Schon auf meiner ersten Radreise in Skandinavien hat mir das immer nochmal extra Schub gegeben, als ob ein Zusatzmotor anspringt. Und so kann ich die jetzt kommenden Steigungen in Richtung Landesinnere sehr genießen.

Wieder hat sich die Landschaft etwas geändert, fast Dolomitenartig ragen die Felsen über das Grün hinaus. Dann geht es auf der Abfahrt am Berg entlang mit Aussicht auf eine weite Ebene.

Eigentlich wollten wir noch über Fuminimaggiore und den Passo Genna Bogai wieder zurückfahren, aber da wir recht spät gestartet sind, und uns die Sandpiste mit den Flussdurchquerungen doch recht lange aufgehalten hat, werden wir das bei Tageslicht kaum schaffen. Außerdem habe ich auch für heute genug, ich will schließlich trainieren und besser werden und mich nicht schon in den ersten Tagen platt machen.

Aber zum Glück gibt es ja noch Oli, wir treffen uns mit ihm bei Fuminimaggiore und zu allem Überfluss hat er auch noch was zu essen dabei, dass erst mal roh mit der Hand verzehrt wird…Radfahren macht halt hungrig.

Alles in allem eine klasse Tour, mit spektakulärer Landschaft und herrlichen Steigungen. Und gut schlafen werden wir heute Abend sicher auch…

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