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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Sardinien 8

Für den heutigen Tag haben wir uns eine mittellange Tour vorgenommen. Mein persönliches Ziel ist es mehrere etwas längere GA2 Abschnitte und auch streckenabhängig Abschnitte im Entwicklungsbereich in lockere GA1 Rolleinheiten einzubetten.

Wir fahren recht früh los, denn erstes Ziel sind die der Südwestküste vorgelagerte Insel San Pietro und San Antioco, das auf einer über einen Damm angebundenen Insel (Halbinsel?) liegt. So fahren wir bei tief stehender Morgensonne auf teils fast perfektem Asphalt mit leichtem Rückenwind dem Hafen von Portoscuso entgegen.

Wir müssen ein paar Minuten auf die Fähre warten, doch wie ausnahmslos immer in Sardinien gibt es einen richtig guten Cappucino zu sehr günstigem Preis, der hilft die Wartezeit zu überbrücken.

Zu unserer Überraschung brauchen wir für das Fährticket einen Personalausweis, haben aber beide keinen dabei. Das Problem wird italienisch pragmatisch gelöst, der nette „Fährmann“ lässt uns ohne Ticket aufs Schiff…
Auf der Fähre stellen wir unsere Räder ab und genießen die Aussicht auf der kurzen Überfahrt nach Carloforte.

Carloforte ist der einzige größere Ort der Insel. Das Städtchen strahlt eine Gelassenheit aus, die Marco dazu veranlasst seinen Altersruhesitz hier zu planen. Ich halte das für eine gute Idee.

Wir radeln ein Stück durch den Ort und fahren dann in Richtung Westen. Das Profil ist wellig, und an den kurzen Steigungen kann ich meine Intervalle fahren, und dabei die herrliche Landschaft genießen. Hier ist noch weniger Verkehr als auf Festland Sardinien. So fahren wir locker und entspannt mit zwischenzeitlichen „Sprints“ usw. bis zum „Westkap“. (In der Trainingslehre spricht man gern von „Fahrtspiel“, ein Wort das fast noch widerlicher ist wie „Mahlzeit“…)

Hier an diesem Aussichtspunkt ist außer einem italienischen Touribus und uns niemand. Wir machen ein paar Fotos, und nachdem der Bus auch noch weg ist, kehrt eine herrliche Ruhe ein. Ein wirklich schöner Ort. Wir nutzen dieses Geschenk der Natur um ein paar Minuten die Stille und den Frieden zu genießen.

Schließlich fahren wir wieder zurück nach Carloforte und kommen gerade rechtzeitig um die Fähre in Richtung San Antioco zu bekommen.

Lässig stehen unsere Rennradboliden an die Reling gelehnt, der Maat zaubert natürlich einen richtig guten Cappucino, die Sonne scheint, eine angenehm kühlende Brise weht über die Haut, hatte ich was von Trainingslager und Intervallen gesagt?

Nachdem wir das Schiff verlassen haben, fahren wir locker nach San Antioco und versuchen dort etwas zu Mittag zu essen. Aber wie schon die ganzen Tage ist das nicht einfach. Obwohl das Wetter es eigentlich hergeben würde beginnt die Saison hier erst wenn es in Italien Ferien gibt. Außerdem ist Mittags sowieso nicht viel geöffnet. Und wenn ein Cafe oder Restaurant geöffnet hat gibt es nix zu essen, außer Weißmehl Pannini mit Schinken und Käse. Das ist schon irgendwie schade. Aber in diesem Moment egal. Wir sitzen noch etwas in der Sonne, dann geht es über denn Damm zurück aufs Festland.

Die kommenden Kilometer sind zunächst recht flach, und wir rollen gut dahin. Die Landschaft Sardiniens ändert sich immer wieder subtil, und ich mag das sehr. Wir fahren noch einige Kilometer flach.

Nur noch ein nennenswerter Anstieg auf dem Rückweg über Carbonia stellt sich uns in den Weg.

So haben wir ca. 105 Kilometer zurückgelegt als wir zurück in Gonessa sind. Die Dabei getretenen durchschnittlich 154 Watt sagen aber wenig über die Trainingseinheit aus, da sich intensive Abschnitte und lockeres Rollen abwechselten. Immerhin lag die getretene Maximalleistung heute bei 750 Watt.

Sardinien hat sich heute von einer wirklich schönen Seite gezeigt, die Inseln sind wirklich einen Trip wert. Wir müssen das unbedingt Oli erzählen, damit er sich das nicht entgehen lässt.

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