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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Teneriffa Tag 1

Fühlt sich etwas komisch an, nach so langer Zeit wieder zu schreiben. Aber die Nach RAAM Zeit ist bei mir bis jetzt geprägt von extremen Schwankungen, sei es die Stimmung, mein Urteil über das Rennen oder die Form auf dem Rad.

Ich hatte eine gute Phase in der ich für ein Bergzeitfahren Ende September trainiert habe, leider fiel das wegen einer Erkältung ins Wasser, danach ging erst mal wenig. Im Prinzip habe ich die neue Saison, wie die beiden Jahre zuvor im Oktober begonnen, aber irgendwie konnte ich nicht alle von Björn geplanten Trainingsinhalte umsetzen. Wie gesagt die Form und die Motivation ist immer noch großen Schwankungen unterworfen.

So gesehen kommt dieses Trainingslager vielleicht etwas früh, aber andererseits sollte es meiner Motivation zum Training helfen, denn für das Training auf der Rolle fehlt es mir noch etwas an Härte gegenüber mir selbst, manchmal kommt die Sinnfrage während des Trainings, und das macht die Beine nicht gerade locker…

Ich habe mich diesmal für Teneriffa entschieden, auch wenn mein Radsportbudget für dieses Jahr eigentlich mehr als aufgebraucht ist. Auch ist es hier ohne Pedelec fast unmöglich gezielt G1 oder auch nur G2 Einheiten zu fahren, es geht immer recht steil berghoch oder eben bergrunter. Aber Lanzarote und Fuerteventura habe ich ja schon kennengelernt und außerdem reizte mich der lange Anstieg vom Meer bis hinauf zum Teide, dem höchsten Berg Spaniens. (Die asphaltierte Straße führt allerdings nicht bis in die Gipfelregion, die 3000er Marke zu brechen wie am Pico Veleta ist hier also leider nicht möglich)

Wie immer vor dem Trainingslager ist es vorher etwas hektisch, beruflich passt es eigentlich gar nicht, auch tausend andere Sachen sind noch zu tun, aber letzlich war ich sogar etwas enttäuscht vom organisatorischen Aufwand, nur ein Flug, ein Mietwagen und ein Hotelzimmer, das ist für einen „RAAM abgehärteten“ Fahrer dann doch überschaubar 🙂

Beim Anflug auf Teneriffa geht es durch ein großes Wolkenfeld, allerdings lichten sich die Wolken als wir den Flughafen anfliegen, die Entscheidung sich im Süden einzuquatieren war wohl richtig. Nach etwas warten kommt auch das Fahrrad heil aus der Gepäckausgabe, eine viertel Stunde das Mietauto suchen, vierzig Minuten Hotelsuche, eine dreiviertel Stunde schrauben bis das Fahrrad ordentlich steht, und schon ist alles bereit für die erste Installationsfahrt in kurz/kurz bei 23° C und heftigem Wind.

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Im Gegensatz zu Lanzarote und Fuerteventura, wo man nach einem Blick auf die Karte das komplette Straßennetz im Kopf hat, muss ich mich hier erst mal vom Hotel aus auf relativ schlechten Straßen durch den Verkehr wurschteln bis ich mit der TF28, die hinauf zum Teide führt, eine einigermaßen brauchbare Straße gefunden habe. Dabei erwische ich die eine oder andere Sackgasse, die aber am Ende meist mit einem schönen Ausblick auf die Küste und das Mehr entschädigt.

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Auf dem Plan steht lockeres Einrollen im Rekom und G1 Bereich, das lässt sich aber praktisch nicht umsetzen. Selbst mit der 36-32 Übersetzung schaffe ich es eher selten in den G1 Bereich, meist liege ich deutlich darüber. Das hängt natürlich auch etwas mit den 5 kg Übergewicht zusammen, aber hauptsächlich liegt es an der nicht unerheblichen Steigung.

Es macht trotzdem viel Spaß, auch wenn es sich erst mal seltsam anfühlt auf dem Rad, draußen, nach den Ergometereinheiten auf dem Kickr. An den neuen Sattel muss ich mich noch ein bisschen gewöhnen (wegen der Sitzprobleme vor und während des RAAM habe ich gewechselt von Selle SMP Avant auf einen Adamo Sattel), die Sitzposition ist noch nicht stimmig, und es fährt sich so weich, wenn man nicht fest im Ergometer verschraubt ist.

Ich genieße einfach etwas die Sonne und die Steigung, und schaffe so fast die geplanten 90 Min bevor die Sonne untergeht. Durch die lange Abfahrt auf dem Rückweg stimmt die Durchschnittsleistung sogar mit dem Trainingsziel überein, auch wenn ich praktisch nicht eine Minute im geforderten Bereich gefahren bin.

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Anyway, zum Abendessen noch eine Tortilla und dann hoffen, dass die Disco im Hotel mich schlafen lässt…

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2 Kommentare

  1. Michaela 1. Dezember 2014

    Juhu Guido! Es ist schön, wieder von Dir zu hören! Ich wünsche Dir eine tolle Zeit auf Teneriffa!

    • Guido 1. Dezember 2014

      Hallo Michaela, ja ich habe das Blog etwas vernachlässigt, ich war ganz schön offline, aber ich gewöhne mich langsam wieder ans Schreiben, Liebe Grüße aus Teneriffa 🙂

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