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Ultracycling und Alpenpaesse

Das RAAM, Teil 3 – Die Sieger des RAAM

Als 1982 das erste Race Across America stattfand, damals noch unter dem Namen „Great American Bike Race“, nahmen vier Fahrer Teil.

Diese vier, nämlich John Marino, Michael Shermer, John Howard und Lon Haldeman sind logischerweise die ersten großen Helden des RAAM.

Michael Shermer wurde später auch der Namensgeber für das „Shermers Neck“, ein Problem, das schon viele RAAM Teilnehmer getroffen hat, nämlich das Versagen der Nackenmuskulatur.

John Marino ist einer der Initiatoren des Rennens und Lon Haldeman war der erste Sieger. Auch im Folgejahr gewann er wieder und war später in die Organisation des Rennens stark involviert.

Pete Penseyres, der 1984 und 1986 gewann war wohl der erste, der Aerobars einsetzte und er hielt sehr lange den Streckenrekord und den Rekord für die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit.

1985 wurde das Rennen erstmals von einem Profiradrennfahrer (Tour de France Teilnehmer) gewonnen, Jonathan Boyer. Nur knapp konnte er Michael Secrest schlagen, was mit zur Anerkennung der Leistungen im Ultracycling beitrug.

Ab jetzt war klar, dass das RAAM nicht nur ein Abenteuer war, sondern ein extremes Radrennen auf hohem Niveau.

Secrest gewann 1987. Und 1988 gewinnt erstmals ein Europäer, der Österreicher Franz Spilauer. Dieser schreibt über seine RAAM Teilnahmen und legt die Grundlage für die „Ultracycling Nation Österreich“.

Doch zunächst dominieren weiter die Amerikaner ihr Heimrennen. Paul Solon, zweimal Bob Foruney und ebenso Rob Kish und Danny Chew. Allerdings fuscht ihnen der Australier Gerry Tatrai 1993 und 1998 dazwischen. Und 1997 gewinnt erstmals der österreicher Wolfgang Fasching. Auch Fasching versteht es seine Erfolge zu vermarkten (er gewinnt noch zweimal) und viele Österreicher nehmen am RAAM teil. Auch sie werden bekannt dadurch, auch wenn es nicht immer zum Sieg reicht, z. B. Herbert Meneweger oder Franz Venier.

In 2001 gewinnt mit Andrea Clavadetscher der erste nicht österreichische Europäer und 2003 gewinnt letztmals ein Amerikaner, nämlich Allen Larsen.

1984 gab es übrigens erstmals ein Solorennen für Frauen. Erste Siegerin wurde Shelby Hayden-Clifton. Erwähnenswert sind auch Susan Notorangelo-Haldeman, die Frau des ersten männlichen Gewinners Lon Haldemann, die zweimal in den 80igern gewinnt und natürlich Seana Hogan, die die neunziger Jahre dominiert.

Bei den Frauen gibt es allerdings auch Jahre wo keine der Starterinnen das Ziel erreicht.

Das kommt bei den Männern nicht vor. Im Gegenteil, die Leistungsdichte scheint zuzunehmen und mit Jure Robic’s Sieg 2004 beginnt eine große Serie. Fünfmal gewinnt er in den 2000er Jahren, nur der Schweizer Daniel Wyss kann die Serie 2006 und 2009 durchbrechen. Dabei ist er 2006 der erste Rookie, der das Rennen gewinnen kann.

2011 gewinnt dann wieder ein Österreicher, nämlich Christoph Strasser. 2012 gewinnt mit dem Schweizer Reto Schoch wieder ein Rookie (also ein Erstteilnehmer) das Rennen, noch dazu in einer fantastischen Zeit.

Auch wenn die magische Grenze von 8 Tagen, die seit Bestehen des Rennens nicht geknackt wurde wieder nicht fällt, kehrt Schoch 2013 zurück um den Rekord endlich zu brechen. Doch Strasser, der dominante Ultradistanzfahrer unserer Tage schlägt zurück und gewinnt 2013 nicht nur das Rennen, sondern holt sich auch den Rekord und bleibt als erster Rennradfahrer unter 8 Tagen für die Kontinentaldurchquerung.

Doch es sind natürlich nicht nur die Sieger die das RAAM prägen, vor allem da auf Grund der extremen geforderten Leistung jeder Finisher ein Sieger ist. Und in diesem Fall ist das nicht nur ein Spruch um die Verlierer zu trösten.

Das RAAM zu finishen ist an sich eine so große Sache, dass es neben dem offensichtlichen Wettkampf um Platz 1 für jeden Teilnehmer eine enorme Bedeutung hat und sein Leben prägen wird. Das kann man an den Biografien der bisherigen erfolgreichen Teilnehmer sehr schön ablesen.

In der nächsten Folge geht es um die österreichische Tradition beim RAAM, von Franz Spilauer über Wolfgang Fasching bis Christoph Strasser und all jene Fahrer die das Rennen (noch) nicht gewinnen konnten.

 

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