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Ultracycling und Alpenpaesse

Tag 6: Vom Gewitter in den Gegenwind

Die Nacht beginnt mit einem Gewitter. Und Gewitter in Kansas heißt Blitze, Regen, Sandsturm und mögliche Tornados in einem. Zudem kämpft Guido weiterhin mit Schmerzen im Knie, somit keine einwandfreien Bedingungen für eine lockere Fahrt durch die Nacht. Nach einer schmerztherapeuthischen Behandlung gehts aber wieder besser, der Schnitt stimmt trotz dem Gegenwind wieder einigermaßen.

Angetrieben von Euren Nachrichten (Ihr seid wirklich unglaublich!) hat Guido neuen Mut geschöpft und ist unterwegs zur Time-Station 25, Greensburg. Noch einmal vielen Dank, wenn es geht werde ich Guido auch mal noch vor die Kamera zerren, um Euch direkt ein Update geben zu können. Was hier auf uns an warmen Worten einprasselt ist wesentlich mehr als das Gewitter gestern Abend.

Am Vormittag erreicht Guido den Halfway-Point, einen nicht weiter definierten Punkt ab dem die Hälfte der Strecke erreicht ist. Meike und Saron legen einen Punkt zwischen Time-Station 25 und 26 fest und überraschen Guido mit einem kleinen Schild. Ab jetzt darf runter gezählt werden! Guido geht es soweit gut, das Knie hat die ärztliche Abteilung ganz gut hinbekommen, Müdigkeit scheint auch nicht das ganz große Problem zu sein.
In Pratt, Time-Station 26, lässt er sich kurz behandeln und legt sich für 20 Minutel auf die Liege. Danach gehts weiter nach Maize, TS27. Die Strecke ist anspruchsvoll und herausfordernd: Entweder sind die Abschnitte sehr viel befahren und gleichen einem Highway oder es sind Nebenstraßen mit sehr schlechtem Asphalt. Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Trotzdem ist Guido sicher: Bis El Dorado braucht es keine Pause mehr. Und genau so läuft es auch: Gut bis sehr gut. Ein Radfahrer auf der gegenüberliegenden Straßenseite feuert unterwegs Guido an und schließt dann kurz zu ihm auf. Grundsätzlich muss man sagen, dass wir mit den Leuten hier durchweg Glück hatten. Alle sehr freundlich, hilfbereit und am Rennen interessiert. Für viele aber, wie auch für viele in Deutschland, ein völlig utopisches Vorhaben, so viele Meilen an einem Stück zu absolvieren. In El Dorado wird die Pause 22 Meilen weiter verlegt, um einem strategischen Plan zu folgen und die gefahrene Kilometerzahl pro Tag konstant halten zu können. Guido schließt zwischenzeitlich sogar zu Marco Baloh auf, der in El Dorado lange ruht. Grundsätzlich muss man nochmals betonen, dass die aktuelle Situation in diesem Fahrerfeld durchaus bemerkenswert ist. Mit Marco Baloh und Mark Pattinson, die beide zumindest längerfristig in Schlagdistanz zu sein scheinen, misst sich Guido mit sehr erfahrenen, starten Ultracyclern. Schon jetzt eine Leistung, die durchaus bemerkenswert ist, auch wenn das Rennen noch lange andauert.
Hinter El Dorado kommt Guido dann an. Erschöpft, aber nicht ausgelaugt, müde, aber komplett klar im Kopf. Es sei ganz gut gelaufen, sagt er. Er isst ein paar Eier, Avocado und Obst, lässt sich dann behandeln und schläft dabei tief und fest ein. Und das ist auch gut so: In 2h ist für ihn ein neuer Tag, neue Meilen, die es abzureißen gilt, um dann morgen vielleicht an Time-Station 30 die Gastfreundschaft der Familie Ashwill zu erleben. Wir freuen uns drauf.

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15 Kommentare

  1. Bernd Polster 18. Juni 2017

    Hallo Guido
    Bist jetzt eine super Leistung, als kleine Motivation du kommst dem
    Marco immer näher klasse. Schade das mit deinem Knie aber irgendwie
    gehören diese sch….. schmerzen wohl dazu . Ich bin sicher du
    fährst das zu ende. Weiterhin alles nur erdenkliche Gute und viel Kraft,
    wünscht dir Bernd Polster.

    Mit sportlichen Grüßen aus Pfungstadt

    Bernd Polster

  2. Severin-Malte 18. Juni 2017

    Du, Birte und ich haben irgendwie schon nach unserem Rhoiboschtee im Tonkrug ein stückweit mentale Stärke für Dein Knie gesammelt und Dir geschickt. Du bist wie die Augen von BIrte -unglaublich Wahnsinn. Stark.

    Severin-Malte und Birte

  3. Martin Schlageter 18. Juni 2017

    Hallo Guido
    Ich hab auch schon mal Amerika mit dem Fahrrad durchquert, habe aber fünf Monate dafür gebraucht
    Du bist der Hammer bleib dran.

  4. Roger und Ute 18. Juni 2017

    Auch wir senden vor der Nacht die besten Wünsche nur an das KNIE! 1600 Meilen sind geschafft, Knie, du hältst gefälligst den Rest bitte auch noch durch! Alle kümmern sich nur um dich, wie wir sehen.
    Wie hieß es einst in einem deutschen Schlager? „Lass mein Knie, Joe!“
    Gute Nacht und euch einen guten Tag und bestes Vorankommen.
    LG an Guido, Katrin und das gesamte Team!!! Ihr seid super!!!

  5. Anonymus 18. Juni 2017

    An Guido:
    Das Rennen beginnt langsam ernst zu werden und die Spreu trennt sich vom Weizen. Folgendes Filmzitat (leicht angepasst) aus dem Film Rocky Balboa soll dir, lieber Guido, als Motivation dienen, die Kurbel weiterzudrehen:

    „Ich werde dir jetzt was sagen, dass du schon längst weißt: Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort. Und es ist mir egal wie stark du bist. Sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen, wenn du es zulässt.

    Du und ich, und auch sonst keiner, kann so hart zuschlagen wie das Raam. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann, es zählt bloß, wie viele Schläge er einstecken kann und ob er trotzdem weiter macht. Wieviel man einstecken kann und trotzdem weiter macht. Nur so erreicht man Anapolis!

    Wenn du weißt was du wert bist, dann geh hin und hol es dir – aber nur wenn du bereit bist, die Schläge einzustecken! Zeig nicht mit dem Finger auf andere und sag du bist nicht da wo du hinwolltest wegen ihm oder wegen ihr oder sonst jemanden! Schwächlinge tun das – UND DAS BIST DU NICHT.

    Keep riding!

    Anonymus

  6. iris 18. Juni 2017

    super professionelle Berichterstattung – spitze!

  7. Angelika Valentin 19. Juni 2017

    Moin Guido hier ist es jetzt 5 Uhr in der früh,ich fahre gleich zur Arbeit,vorher habe ich die news von Deiner Tour gelesen,bleib dran!!! Das sch… Knie hält bestimmt dank der guten Pflege!!! Einfach super Dein Team!!!! Ihr schafft das go Guido go

  8. Mirjam Becker 19. Juni 2017

    Lieber Guido, morgens erstmal den aktuellen Bericht lesen und gucken, wie es Dir geht – das ist schon ein Ritual. Super Berichterstattung, vielen Dank. Was macht das Knie? Es muss halten aber ich bin sicher, dass die medizinische Abteilung das hinbekommt! Du bist so super unterwegs, jetzt einfach weiter so, Du rockst auch die 2. Hälfte!

  9. Thomas 19. Juni 2017

    Hi Guido,
    hi Leute,
    Ihr macht alle zusammen einen super Job. Deinen Speed finde ich super.
    Habt Ihr gerade ein 2er-Windschattenteam mit dem Tom McKenna gebildet? Sieht zumindest im Tracking so aus. Wäre eine super Idee bei den langen Geraden, wenn man sich fair mit der Führungsarbeit abwechselt.
    Viele Grüße

    Thomas

  10. Michaela 19. Juni 2017

    Lieber Guido, liebes Team!

    Das ist ja sooooo spannend. Guido, du bist der Hammer! Es ist schier unglaublich, welche Leistung du hier erbringst! Weiter so, die andere Hälfte schaffst du auch noch!

    Ein ganz dickes Lob an das Team. Irre Fotos, klasse Berichtserstattung. Ganz fantastisch!

    Haltet alle durch und lasst euch micht nicht unterkriegen.

    Liebe Grüsse,

    Michaela

  11. Steffi Wörner 19. Juni 2017

    Hey Guido, hey Dreamteam,
    Hammer-Hammer-Hammer-krass- krass-krass… Ihr seid einfach unglaublich!
    In den letzten Tagen habe ich in 2 Hotels den Leuten von der Bikestation von dir erzählt. Sie waren total geplättet von deiner Leistung und haben viele Fragen gestellt und sich deinen Namen notiert. Auch Tennisspieler konnte ich aktivieren (mein kleines Motivationsvideo hat dich hoffentlich erreicht 🙂

    Je länger das Rennen dauert, desto sprachloser bin ich ob deiner Leistung und der deines Teams!
    Um so mehr freut und berührt es mich aber auch, zu sehen, wieviel Unterstützung ihr immer wieder von fremden Menschen bekommt. Das geht ans Herz! Ihr habt es euch verdient!!
    Jetzt heißt es weitermachen, nicht locker lassen und womöglich noch eins drauf legen. Das Ziel rückt immer mehr in greifbare Nähe!

    Guido, was du gerade schaffst, ist Super-Mega-Ober-Hammer-Geil!
    So, jetzt habe ich alle Superlativen verschossen und dir und deinem Team hoffentlich wieder einen kleinen Motivationsschub gegeben.
    Keep going strong…!

  12. Uwe Hasenau 19. Juni 2017

    Servus Guido, hallo liebes Team,
    da warens nur noch 3!
    Knie brauchen Bewegung um zu Gesunden!
    Ich weiß nicht wie Du das machst Guido, aber mach weiter so!
    Der Baloh zittert schon!
    Deine Zeit kommt noch Guido!
    Hinten stechen die Bienen!
    Super Berichterstattung weiter so!
    Gruß in die Nacht
    Uwe

  13. Thomas 19. Juni 2017

    Hi Guido,
    bald bist Du in Missouri und knackst die 3.000 Km. Du fährts einfach super.
    Alle guten Wünsche an Euch.

    Viele Grüße

    Thomas

  14. Keller-Customs 20. Juni 2017

    Team Keller-Customs wünscht dir weiterhin alles alles erdenklich Gute für die noch so vielen Meilen!

    No pain, no gain….power to the max!

    VG
    Tony
    Team Keller-Customs

  15. Bernd Polster 20. Juni 2017

    Hallo Guido
    Da fährst du bist jetzt a. 3500 km und dann fahren die drei Podiumsaspiranten Rad an Rad ( um den zweiten Platz ??? ), der Wahnsinn , bitte nicht im Sprint auf der Ziellinie – Tankstelle austragen.
    Hut ab vor deiner super Leistung. Was die anderen zwei nicht wissen, jetzt einwenig
    patriotisch “ Was kommt den da aus Gießen Darmstadt Frankfurt Offenbach , das ist der
    Guido, erbarmen der Hesse kommt “ . Vielleicht hat die Crew das Lied .
    Also weiter so ,richtig gut wie du das machst.
    Alle Kraft und Gesundheit wünscht dir aus Pfungstadt mit
    Sportlichen Grüßen Bernd Polster

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