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Ultracycling und Alpenpaesse

Zwei herausragende Leistungen beim RAAM 2017

Bei allem Respekt für die Finisher dieser wirklich harten Ausgabe des Race Across America, zwei Fahrer möchte ich doch nochmal besonders würdigen.

Da ist zum einen Christoph Strasser, der das Rennen erneut mit großem Abstand gewonnen hat. Die Konstanz mit der Christoph nun seit Jahren herausragende Leistungen abruft ist wirklich beeindruckend. Und einige fragen sich, wie zum Teufel macht der das?

Christop Strasser hat sehr jung seine Passion für die Ultraausdauerstrecken entdeckt, und er hat den Mut gehabt, sein Leben auf den Sport auszurichten. Er hat die organisatorischen Fähigkeiten und die Hartnäckigkeit Sponsoren zu finden.

Die durch sein quasi Profitum erreichte Freiheit hat er genutzt um härter zu trainieren als alle anderen und im Rennen ist keiner so konsequent und hart zu sich selbst (wenn ich dran denke, dass ich doch tatsächlich wieder Rührei gegessen habe im Rennen bekomme ich ein wirklich schlechtes Gewissen). Zusammen mit der mittlerweile größten Erfahrung im Feld und einem sehr  guten Quotienten aus Alter und Trainingsalter ergibt sich der Vorsprung vor dem restlichen Fahrerfeld.

Ich wünsche ihm, dass er in den nächsten Jahren nochmal ein, zwei Konkurenten bekommt, die ihn vielleicht zu noch größeren Leistungen anspornen können.

Ich fühle mich wirklich geehrt, beide RAAM mit  ihm im Fahrerfeld bestritten zu haben. Einen besseren Gradmesser für die eigene Leistung kann man sich nicht wünschen. (und es hat mir den Vergleich 2014 zu 2017 ermöglicht, so dass ich meine eigene Leistung(ssteigerung) gut einschätzen kann)

Die zweite besondere Leistung über die ich ein paar Worte verlieren muss ist die von Andre Kajlich.

Als ich vor dem RAAM den offiziellen Fototermin hatte musste ich etwas warten, denn Andre wurde gerade interviewt und ich hörte seine Geschichte wie er nach einer durchfeierten Nacht im Krankenhaus aufwacht und beide Beine durch einen Zugunfall verloren hat.

Er strahlte viel positive Energie und Zuversicht aus, aber ich hatte beim Peakbreak 2012 Manfred Putz erlebt, einen herausragenden Handbiker und hatte gesehen wie schwer es für die Handbiker ist, die Berge zu bezwingen. Ehrlich gesagt, hielt ich die Chancen von Andre das Rennen zu finishen nicht für besonders hoch.

(Manfred Putz hat das Race Across America 2014 im Zweier Handbiketeam mit Thomas Frühwirt gefinished. Aber Solo?)

Als ich ihn dann in den Morro Hills erlebte, war ich mir mit meiner Einschätzung schon nicht mehr so sicher, bergab uneinholbar schnell, das ist nicht überraschend, aber bergauf, sehr beeindruckend.

Nun hat er also das Rennen gefinished nur mit den Händen in fantastischer Zeit. Ich bin wirklich tief beeindruckt, eine sensationelle Leistung!

—-wenn ihr euch über das Beitragasbild wundert, es ist leider das einzige aus diesem Jahr, das ich von/mit Christoph habe. Von Andre habe ich gar keines—–

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1 Kommentar

  1. Karin Bernert 3. Juli 2017

    Hallo Guido,
    eben Deine beiden ersten Nach-Berichte gelesen, herzlichen Dank.
    Wirklich beeindruckend, wie Du manches im Nachgang siehst.
    Ich finde es auch super, daß Du auch über andere Sportler schreibst und man spürt die Achtung in Deinen Zeilen.
    Du bist wirklich ein ganz GROSSER.
    Ich bin sehr gespannt auf Folgebeiträge und auf Dein Buchvorhaben (habe ja schon vorbestellt).
    Ruh Dich erstmal richtig aus.
    Viele Grüße
    Karin

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